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Der Himmel: mehr als Sterne, Planeten und Kometen?

Was dort droben am Himmel passiert, stellt die Menschen schon immer vor Rätsel. So wurden früher Gottheiten für das verantwortlich gemacht, was dort im Himmel passiert, weil dieser ja schließlich die Wohnstätte der Götter ist. Mit der Entdeckung von Naturgesetzen hat sich ein anderer Zugang zu Himmelsphänomenen eröffnet.

Der Himmel ist ein Ort der Fantasie. Foto: Matthias Balk/dpa

Gerne verwechselt: Astronomie und Astrologie

Astronomie und Astrologie werden gerne miteinander verwechselt. Darüber ärgern sich die Astronomen noch mehr als die Astrologen. Dabei ist das gar nicht so verwunderlich, denn die Bereiche haben sich erst im Zeitalter der Aufklärung im 17. Jahrhundert voneinander getrennt.

Zur Zeit der griechischen Philosophie, als Aristoteles noch die Erde in das Zentrum des Universums gestellt hat, waren die Sterne beispielsweise Löcher, die Licht im dunklen Firmament durchließen. Mit der Weiterentwicklung der Teleskope unter Galileo Galilei wurde klar, dass die Sterne nichts anderes sind als Sonnen und die Erde auch nur ein Planet unter vielen ist. Das sind Errungenschaften der Astronomie, der wissenschaftlichen Erforschung des Himmels.

Astrologie dagegen ist eine Praxis, die die Positionen von Sternen und Planeten nutzt, um in den Charakter einer Person oder in die Zukunft zu blicken.

Tatsächlich haben die meisten Sterne, die in einem Sternzeichen zu finden sind, keine Beziehung oder Wechselwirkung zur Erde, die wir kennen – weder auf unsere Zukunft noch auf unseren Charakter. Ihre einzige Verbindung sind die Linien, die Menschen in einstiger Vorzeit einmal gezogen haben. Würde man ins All fliegen und seine Perspektive verändern, würden diese Sternenkonstellationen komplett anders aussehen.

Ist eine Sternschnuppe nun fähig, Wünsche zu erfüllen? Nein. Während man noch den Wunsch formuliert, ist sie meist bereits verglüht. Sternschnuppen sind nichts anderes als winzige Dreckklumpen, die in der Atmosphäre verglühen: ein Meteor oder Meteoroid.

Diese sind nach der Definition der Internationalen Astronomischen Union (IAU) zwischen ein paar Mikrometern und ein paar Metern groß. Durch die Reibung mit der Luft entsteht ein Plasmastrom, den wir als Leuchten wahrnehmen. Zuletzt konnte das Mitte August am Himmel beobachtet werden, als die Erde durch die Staubspur des Kometen Swift-Tuttle geflogen ist, der Perseiden-Schauer.

Verdampft ein Meteor nicht komplett und schlägt auf der Erde auf, nennt man ihn Meteorit.

Aus dem Material der jungen Sonne: Asteroiden und Kometen

Die nächst größeren Himmelskörper sind die Asteroiden und Kometen. Beide entstanden aus dem Material, das um die junge Sonne herum zu finden war und aus dem auch die Planeten entstanden.

Ein Komet entsteht weiter weg von der Sonne, da er dadurch auch Gase, gefrorenes Wasser und Kohlenmonoxid einsammeln kann. Das ist wie ein dreckiger Schneeball. Kommt er zu nah an die Sonnenwinde heran, verflüchtigen sich diese Stoffe und bilden einen leuchtenden Schweif – den Kometenschweif. Die Richtung des Schweifs zeigt dabei immer von der Sonne weg, egal wohin der Komet fliegt.

Der Mond ist das Ergebnis eines Asteroideneinschlags

Asteroiden sind Gesteinsbrocken, die näher an der Sonne entstanden sind, und weniger von diesen flüchtigen Elementen besitzen. Auch diese können auf die Erde treffen. Einem besonders ausgeprägten Asteroideneinschlag ist es zu verdanken, dass sich ein großer Gesteinsbrocken von der Erde gelöst hat und vieles aus dem Weltall abfängt – der Mond.

Schiebt sich dieser zwischen Erde und Sonne, erleben wir eine Sonnenfinsternis. Bei einer Mondfinsternis fällt der Schatten, den die Erde wegen der Sonne bildet, direkt auf den Mond. Die letzte totale Sonnenfinsternis in Mitteleuropa war 1999, die nächste partielle Sonnenfinsternis mit 92 Prozent gibt es erst wieder im Jahr 2026.

Und wenn etwas zu schnell durch den Himmel schießt und nicht verdampft, dann ist es womöglich irdischen Ursprungs: die Internationale Raumstation.

Der Artikel erschien zunächst auf idowa.de