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Der Essigwein 16.12.86

Es war voriges Jahr am 1. April. Den ganzen Tag hatte mein Bruder und ich uns schon überlegt, wie wir unsere Oma in den April schicken könnten.

Da kam meinem Bruder eine Idee. Er sagte: „Hol mal ein großes Weinglas, ich besorge den Rest!“ Ich wusste nicht recht, wozu das gut sein sollte, dachte mir aber, mein Bruder wird es schon wissen, was er will. Also holte ich das größte Weinglas, das ich in unserem Küchenschrank fand. Da kam schon mein Bruder aus dem Keller, mit einem Korb, indem er allerhand Flaschen und Gläser gepackt hatte.
Mein Bruder trug das gestankvolle Zeug ins Wohnzimmer in der Hoffnung, dass es die Oma im Wohnzimmer trinken würde. Mir war nicht so wohl bei der Sache, die mir mein Bruder schon erzählt hatte. Ich wäre nie darauf gekommen, dass die Oma dieses Gemisch trinken soll. Würde es der Oma bekommen? Wie würden Sie reagieren? Doch da stellte mein Bruder schon das Glas auf den Tisch und sprach: Dies ist der beste Cocktail aus unserem Keller! Es ist eine Delikatesse! Eigens empfohlen von unserem Geschäftsinhaber!“ Kichernd zogen wir uns zurück. Wir hörten, wie die Oma den ersten Schluck voll auf die Tischdecke spukte. Langsam sah man das mit eingemischte Ketchup. Meine Mutter kam mit einem Lappen ins Wohnzimmer hereingesaust, die Oma mit dem Cocktail herausgesaust, um den Mischmasch weg zu schütten. Mein Bruder und ich prusteten vor Lachen. Dann sagten wir erstens, sie soll auf einen Kalender schauen, und zweitens, dass wir den Cocktail nur mit allen möglichen Sachen gemixt hatten. Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, dass man am 1. April Scherze machen darf. Mensch dann lachte sie aber!

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