Gedichte

Aus dem Reigen Adventskalender 2005: Liebe ins Leere

Was schreib ich nur, was reim ich mir,
es kommt jed silb nur unnütz vor.
all was ich mir erdacht, mit Mühn und Pracht,
nicht an die Stell gerät, die ich erdacht.

Ist alles nett, schön, lustig, fein,
doch ist das alles, was sollts sein?
Ich denke nicht, doch kann ich tun,
hier was ich will, es find´t sie nicht.

Gar nett ists für sie anzuhörn,
wohl auch sie scheint viel zu verstehn,
Doch eine Schicht
durchdring ich nicht.

Ganz glatt und hart sie spalten tut,
in alle Wind verstreut das Gut,
zerspringt in Epikuratom,
Jed Silb mutiert zum wahren Hohn.

Hätt sie nur den Will zu sehn,
nur eine Silb mal aufzunehm,
ganz kurz die Schicht sich öffnen tut,
nur ganz wenig, das tät gut.

Nur eine Silb, es wär nicht schwer,
verkraften könnt sie´s leicht gar sehr,
dann säh sie, was die Zeilen schreibm,
an tiefern Sinn liegt hinter „fein“.

Sie könnt durchblicken diesen Sinn,
in Fülle sehn, was ich schreib hin.
Es sind dies Worte die bestimmn,
was ich hier trag, tief in meim Sinn.

An reichen Gabentisch sie hat,
nicht nur Heilig Abnd, auch sonst sehr satt.
Leut bringen ihre Gaben dar,
und werben prächtig, alles klar.

Doch ganz dazwischen, recht verlorn,
ein kleines Herz, nicht auserkorn,
so liegt es da, es pumpt und pocht,
doch ists auch alles, es vermocht.

Die Gaben drücken recht aufs Herz,
der andern, welch ein rechtger Schmerz.
Doch wärn die Gaben recht egal,
würd sie nur sehn, was s´Herz bringt dar.

Ein andrer etwas Müh sich macht,
sie alle Schleusen aufgemacht.
ein leichtes ists, sie zu betörn,
Sie öffnets Herz, ihm zuzuhören.

Doch wie entscheidet Sie zu tun,
dem einen auf, dem andern zu?
Ein Rätsel tut sich auf gar schwer,
ists mit mir so wenig her?

Ists Herz schon alt, so lang bekannt,
aus Kinderzeiten schon, im Sand.
Doch neu gilts es z´entdecken,
kann es neue Dinge nicht verstecken.

Hat viel gelernt, ist reich und größer
Gworden mit der Zeit und Herrlichkeit,
hat viel erfahren über Welt, ist süßer,
weiß besser, was es will, in Wirklichkeit.

Doch kann es rennen, retten, flüchten,
wenns kein Land mehr gibt zu sichten,
aber ist sich doch sicher, für viel Geld,
Ist Sie doch die einzige,

für die´s zu kämpfen gilt,
auf dera Welt.

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